Schnittlauch anpflanzen und pflegen
Schnittlauch ist für mich die perfekte Pflanze. Sie ist wunderschön, wenn sie blüht und sie dient als Nahrung. Nicht nur die Bienen mögen den blühenden Schnittlauch, auch ich mag sowohl die Stängel als auch die Blüten. Die Blüten sind essbar und hübschen so manchen Salat auf. Ich achte allerdings darauf, dass ich nicht zu viele Blüten verwende, da ich den Bienen den Vortritt lasse. Der Schnittlauch bildet auch Samen, die ihr später wieder aussäen könnt.
Standortbedingungen:
Schnittlauch ist unglaublich robust. Er wächst normalerweise auf nährstoff- und humusreichen Böden. Sie sollten nicht austrocknen und leicht feucht gehalten werden. Staunässe mag der Schnittlauch auch nicht. Bei mir wächst er allerdings auch in den Pflasterritzen und überall, wo er sich aussäen konnte und durfte. Der Boden im Pflaster ist eher sandig. Optimale Ergebnisse bzw. Ernte habe ich im nährstoffreichen Gartenboden, den ich leicht feucht halte. Also einfach entspannt ausprobieren und mehrere Standorte testen. Der Standort sollte sonnig bis lichter Halbschatten sein. Eine Liste aller mir bekannten guten und schlechten Nachbarn, findet ihr hier.
Aussaat:
Schnittlauch kann man vorziehen. Bei ca. 15 - 20 Grad Raumtemperatur brauchen die Samen ca. 2 Wochen bis sie zu keimen beginnen. Saattiefe 2 cm. Schnittlauch ist ein Kaltkeimer. Wenn ihr die Keimung beschleunigen wollt, dann den Pflanztopf in einen Raum stellen, der kühler ist. Nach 6 – 8 Wochen kann dann der Schnittlauch in kleinen Büscheln ins Freiland gesetzt werden. Die Erde im Garten sollte nicht mehr gefrieren.
Direktaussaat im Beet ist natürlich optimal bei 5 – 10 Grad (Saattiefe 2 cm). Der Boden muss bei einer Aussaat direkt im Beet unkrautfrei sein. Schnittlauch ist leider keine Pflanze, die sich im Beet gegen andere Pflanzen durchsetzen kann. Der Boden sollte natürlich nicht mehr gefroren sein und ca. 5 Grad aufweisen. Die jungen Pflanzen könnt ihr noch zusätzlich mit einem Vlies bedecken, das hilft etwas beim Start.
Vermehrung:
Entweder durch Samen oder durch Teilung der Pflanze. Die Röhrchen werden auf 5 cm herunter geschnitten, dann die Wurzeln ausgraben, in mehrere Einheiten aufteilen und anschließend wieder neu an verschiedenen Standorten setzen. So verjüngt sich die Pflanze und dies befördert das Wachstum.
Düngen und Pflege:
Schnittlauch mag Kalk. Ihr könnt die Pflanzen zum Start etwas kalken. Es bietet sich auch an, Eierschalen zu zerkleinern, diese 2 -3 Tage in einem Liter Wasser ziehen lassen und die Pflanze damit zu gießen. Allerdings nur die Erde damit gießen, die groben Schalenreste könnt ihr entweder im Beet liegen lassen oder entfernen.
Schnittlauch kann mit Hornspänen und reifem Kompost gedüngt werden. In Maßen könnt ihr auch mit Kaffeesatz düngen.
Ernte:
Im ersten Jahr solltet ihr die Pflanze noch etwas schonen. Das Abernten regt zwar das Wachstum an, aber übertreiben solltet ihr es nicht. Nach der Aussaat würde ich auf jeden Fall warten bis kräftige Büschel zu sehen sind. Schnittlauch schneidet man von außen nach innen, direkt über den Boden ab. Neue Triebe wachsen aus dem inneren Bereich des Krautes.
Kann man die Blüte essen?
Wie oben schon beschrieben, ist das gar kein Problem. Sie schmeckt leicht zwiebelartig. Viele schneiden die Blüte ab, da der Schnittlauch in der Blütenzeit nicht mehr so stark wächst und auch die Röhrchen nicht mehr so intensiv schmecken. Bienen mögen allerdings die Blüte und sie ist eine wichtige Nahrungsquelle für die kleinen fleißigen Gartenhelfer.